
Der Zahnhalteapparat (Parodontium) fixiert den Zahn im Kieferknochen und besteht aus dem Zahnfach (Alveole), der Wurzelhaut (Periodontium), dem Wurzelzement (Cementum dentis) und dem Zahnfleisch (Gingiva). Als chronisch-entzündliche Erkrankung birgt die Parodontitis eine große Gefahr für den Zahnhalteapparat. Bleibt sie unbehandelt, können sich Zähne lockern und ihren Halt im Kieferknochen verlieren. Darüber hinaus kann es zu einer akuten Parodontitis mit Zahnfleischschwellungen und Eiterbildung kommen. Auch ein spontaner Zahnverlust ist möglich. Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt können mit der Parodontitis-Therapie gezielt gegen die Erkrankung vorgehen. In der Regel zeigen diese Maßnahmen schnell Wirkung. Manchmal bleiben aber auch Monate später und trotz sorgfältiger Mundhygiene Ihrerseits tiefe Zahnfleischtaschen zurück. In anderen Fällen ist die Parodontitis so weit fortgeschritten, dass eine klassische Parodontitis-Behandlung nicht mehr den gewünschten Erfolg bringt. Dann können wir Ihnen mit der Parodontalchirurgie in unserer Praxisklinik in Bochum helfen.
Parodontalchirurgie Bochum
Für ein gesundes und ästhetisches Zahnfleisch
Mit Behandlungen aus dem Spektrum der Parodontalchirurgie können wir das Fortschreiten Ihrer Parodontitis und damit das Risiko eines schweren Verlaufs deutlich reduzieren. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die Möglichkeiten der Parodontalchirurgie in unserer Praxisklinik in Bochum:
Rezessionsbehandlung
Wenn das Zahnfleisch zurückgeht, liegen die Zahnhälse frei. Dies ist oft nicht nur aus ästhetischer Sicht gerade im Frontzahnbereich ein Problem. Freiliegende Zahnhälse machen die Zähne schmerzempfindlich. Zudem kann eine Wurzelkaries entstehen, wenn als Folge der Parodontitis sogar die Zahnwurzeln freiliegen. In unserer Praxisklinik in Bochum bieten wir Ihnen die operative Rezessionsbehandlung an, um verloren gegangenes Zahnfleisch wieder aufzubauen. Auf diese Weise können wir die Ästhetik verbessern – was aber noch viel wichtiger ist: Wir stellen Ihre parodontale Gesundheit wieder her und beugen somit einem weiteren Verlust der Zahnsubstanz vor. Über das Vorgehen klären wir Sie gerne persönlich auf.
Regenerative Parodontalchirurgie
Es gibt Behandlungen, mit denen wir den Zahnhalteapparat, der aufgrund einer Parodontitis verloren gegangen ist, wieder aufbauen. Dazu nutzen wir z. B. Eigengewebe, spezielle Membranen, Schmelzmatrixproteine oder Knochenersatzmaterialien. Mit verschiedenen Methoden können wir die physiologische Verankerung des Zahnes in Ihrem Kieferknochen verbessern. Durch die Behandlung entsteht ein ästhetisch ausgeglichenes Verhältnis zwischen Zahn und Zahnfleisch. Die Zahn- und Mundhygiene wird für Sie dadurch ebenfalls einfacher.
Parodontalchirurgie im Hinblick auf die Implantologie
In Kombination mit Implantat-Insertionen und Knochenaufbauten können Bindegewebstransplantate und freie Schleimhauttransplantate zur Erhaltung und zur Wiederherstellung der Ästhetik des Weichgewebes (des Zahnfleisches/ der Gingiva) erforderlich sein. Wir beraten Sie gerne!
FAQ Parodontalchirurgie
Häufige Fragen zur Parodontalchirurgie in Bochum
Wenn Sie einen chirurgischen Eingriff an Ihrem Zahnfleisch oder Zahnhalteapparat benötigen, dann haben Sie sicherlich viele Fragen. Die wichtigsten haben wir in diesem FAQ-Bereich für Sie zusammengestellt und beantwortet. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um allgemeine Informationen handelt, die eine persönliche Beratung in unserer Praxisklinik für Oralchirurgie in Bochum nicht ersetzen können. Falls Sie weitere Fragen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Alle Möglichkeiten, uns zu erreichen, finden Sie auf unserer Kontaktseite.
Der Zahnhalteapparat (auch Parodontium genannt) ist das Gewebe, das dafür sorgt, dass die Zähne fest im Kiefer verankert sind und gleichzeitig leicht beweglich bleiben. Er besteht aus mehreren Komponenten, die eng zusammenarbeiten:
- Zahnfleisch (Gingiva)
Das Zahnfleisch umgibt den Zahn und schützt den darunterliegenden Bereich vor Bakterien und äußeren Einflüssen. - Wurzelzement
Diese dünne Schicht bedeckt die Zahnwurzel und bietet eine Verankerung für die Fasern des Zahnhalteapparates. - Zahnfach (Alveole)
Die Alveole ist die knöcherne Vertiefung im Kieferknochen, in der die Zahnwurzel sitzt. - Wurzelhaut (Desmodont/Parodontalfasern)
Diese feinen Fasern verbinden den Zahn über das Wurzelzement mit dem Zahnfach. Sie wirken wie ein Stoßdämpfer und federn Kaubelastungen ab. - Kieferknochen
Der umgebende Knochen gibt dem Zahn zusätzlich Stabilität und hält ihn sicher an seiner Position.
Erkrankungen des Zahnhalteapparats (Parodontium) betreffen die Gewebe, die die Zähne im Kiefer verankern, darunter Zahnfleisch, Wurzelzement, Parodontalfasern und Kieferknochen. Diese Strukturen können durch Infektionen, Verletzungen oder andere Faktoren geschädigt werden.
Zu den häufigsten Erkrankungen neben Zahnfleischentzündung, Parodontitis und Zahnfleischrückgang gehören:
- Abszesse des Zahnhalteapparats
Ein parodontaler Abszess entsteht häufig durch eine bakterielle Infektion infolge einer unbehandelten Parodontitis oder Verletzung. Typische Symptome sind starke Beschwerden, Schwellungen, Eiteransammlungen und Fieber. Ohne Behandlung kann sich die Infektion ausbreiten und ernsthafte Komplikationen verursachen. - Traumata des Zahnhalteapparats
Verletzungen des Parodontiums entstehen oft durch Unfälle oder Fehlbelastungen wie Zähneknirschen. Sie äußern sich durch Zahnlockerung, Zahnverlust oder Entzündungen. Die Behandlung umfasst die Stabilisierung des Zahns und die Korrektur der Belastung, um langfristige Schäden zu vermeiden. - Paro-Endo-Läsionen
Hierbei handelt es sich um komplexe Infektionen, die sowohl den Zahnhalteapparat als auch die Zahnwurzel betreffen können. Sie äußern sich durch Zahnlockerung, tiefe Zahnfleischtaschen und Schmerzen bei Druck auf den betroffenen Zahn. Die Therapie erfordert eine Kombination aus Wurzelbehandlung und parodontaler Behandlung, um die Infektion zu beseitigen und den Zahn zu stabilisieren. In einigen Fällen müssen die betroffenen Zähne entfernt werden. - Kieferknochenabbau
Er entsteht häufig durch fortschreitende Parodontitis, den Verlust von Zähnen ohne Ersatz oder systemische Erkrankungen. Ein Kieferknochenabbau zeigt sich durch Veränderungen der Zahnstellung, Zahnlockerung und ein Einfallen des Zahnfleischs. Die Behandlung umfasst Maßnahmen wie Knochenaufbau oder regenerative chirurgische Eingriffe, um die Stabilität und Funktion des Kiefers wiederherzustellen.
Das Zahnfleisch (fachlich Gingiva genannt) ist ein fester, rosa- bis blassrosa gefärbter Teil der Mundschleimhaut, der einen Teil der Zähne und den darunterliegenden Zahnhalteapparat bedeckt. Es bildet eine Schutzbarriere zwischen der Mundhöhle und den empfindlichen Strukturen des Kieferknochens.
Aufbau des Zahnfleisches
Das Zahnfleisch besteht aus zwei Hauptbereichen:
- Befestigtes Zahnfleisch
- Es umgibt die Zähne am Übergang vom Kieferknochen zur Zahnkrone wie ein Kragen.
- Der Spalt zwischen Zahn und freiem Zahnfleisch wird als Zahnfleischsaum oder Sulcus bezeichnet.
- Bei guter Gesundheit ist es hellrosa, straff und blutet nicht.
- Dieses Gewebe ist fest mit dem darunterliegenden Knochen verbunden.
- Es bietet dem Zahnhalteapparat zusätzlichen Halt und Schutz.
- Bewegliches Zahnfleisch
- Befindet sich am Vorhof des Kieferknochens und geht in die Wangenschleimhaut über
- Hier befinden sich zum Teil Muskelstränge, die die Wangenschleimhaut mit dem Kieferkamm verbinden
Gesundes Zahnfleisch erkennen
Gesundes Zahnfleisch weist folgende Merkmale auf:
- Rosa Farbe (leicht variabel je nach Hauttyp)
- Festes Gewebe, das straff an den Zähnen anliegt
- Keine Schwellungen oder Blutungen bei Berührung oder beim Zähneputzen
- Keine Schmerzen oder Empfindlichkeiten
- Gingivitis
Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zahnfleisches, meist durch Plaque, Reize und Bakterien verursacht. Symptome sind Rötungen, Schwellungen und Zahnfleischbluten. - Parodontitis
Bleibt eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) unbehandelt, kann sie in eine Parodontitis übergehen, die den gesamten Zahnhalteapparat angreift und Knochenabbau verursacht. Mehr dazu erfahren Sie in der nächsten Frage. - Zahnfleischrückgang (Rezession)
In diesem Fall zieht sich das Zahnfleisch zurück, wodurch Zahnhälse freiliegen und Zähne empfindlicher werden. - Zahnfleischhyperplasie
Zahnfleischwucherungen können durch Medikamente, genetische Veranlagung oder hormonelle Veränderungen verursacht werden. Sie äußern sich durch übermäßiges Zahnfleischwachstum. Durch die Hyperplasie können wir die Zähne sogar teilweise von Zahnfleisch bedeckt sein. Dies erhöht das Risiko für Plaquebildung und Zahnfleischentzündungen, weshalb eine gezielte Behandlung wichtig ist.
Dies ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats (Parodontium), die unbehandelt zu Zahnlockerung und schließlich zu Zahnverlust führen kann. Sie entsteht durch bakterielle Beläge (Plaque) und betrifft nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch die tieferliegenden Strukturen wie das Wurzelzement, die Parodontalfasern und den Kieferknochen.
Ursachen von Parodontitis:
- Plaque
Ungenügende Mundhygiene führt zur Ansammlung von Zahnbelag, der das Zahnfleisch reizt. - Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
Unbehandelt kann die oberflächliche Zahnfleischentzündung in eine Parodontitis übergehen. - Risikofaktoren
Rauchen, genetische Veranlagung, Stress, Diabetes und ein geschwächtes Immunsystem erhöhen das Risiko für das Entstehen einer Parodontitis.
Symptome einer Parodontitis:
- Zahnfleischbluten bei Berührung oder beim Zähneputzen
- Zahnfleischrückgang (freiliegende Zahnhälse)
- Schwellungen und Rötungen des Zahnfleischs
- Mundgeruch (Halitosis)
- Zahnlockerung oder Verschiebung der Zähne
- Bildung von Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien vermehren
Parodontalchirurgie bezeichnet chirurgische Maßnahmen zur Behandlung von fortgeschrittenen Erkrankungen des Zahnhalteapparats. Derartige Eingriffe bieten wir in unserer Praxisklinik für Oralchirurgie in Bochum an.
Das Hauptziel der Parodontalchirurgie ist die langfristige Erhaltung der Zähne und die Wiederherstellung eines gesunden Zahnhalteapparats. Sie trägt dazu bei, Entzündungen zu stoppen, Zahnfleischtaschen zu reduzieren und Knochenabbau zu verhindern.
Parodontalchirurgische Maßnahmen braucht es z. B. dann, wenn eine Parodontitis durch nicht-chirurgische Behandlungen wie eine professionelle Zahnreinigung oder Kürettage nicht ausreichend gestoppt werden kann. Tiefe Zahnfleischtaschen, Knochenabbau oder entzündetes Gewebe erfordern dann chirurgische Eingriffe.
In diesen Fällen ist Parodontalchirurgie notwendig:
- Fortschreitender Knochenabbau
Wenn der Kieferknochen angegriffen ist, können parodontalchirurgische Maßnahmen notwendig sein, um den Knochen zu schützen, zu stabilisieren oder mithilfe von regenerativen Verfahren (z. B. Knochenaufbau) zu stärken. - Freiliegende Zahnwurzeln
Zahnfleischrückgang kann zu freiliegenden Zahnhälsen führen, was die Zähne empfindlicher macht. Durch Zahnfleischtransplantationen können wir Defekte korrigieren und die Wurzeln schützen. Dies dient zusätzlich der Ästhetik.
Derartige Eingriffe sind in der Regel nicht schmerzhaft, da Sie dafür eine örtliche Betäubung erhalten. Bei besonders komplexen Fällen gibt es zudem die Möglichkeit des Dämmerschlafs oder einer Vollnarkose.
Nach der chirurgischen Behandlung können leichte Beschwerden auftreten, die jedoch gut zu behandeln sind:
- Empfindlichkeiten oder ein leichtes Ziehen im betroffenen Bereich sind in den ersten Tagen normal.
- Schwellungen oder Blutergüsse können auftreten, klingen aber in der Regel schnell ab.
- Wir verschreiben Ihnen ein Schmerzmittel und in manchen Fällen ein Antibiotikum, um die Heilungsphase so angenehm wie möglich zu gestalten.
Tipps zur Schmerzlinderung nach der Behandlung:
- Kühlen Sie den betroffenen Bereich von außen, um Schwellungen zu reduzieren.
- Halten Sie sich an unsere Anweisungen zur Nachsorge.
- Vermeiden Sie in den ersten Tagen harte oder scharfe Speisen.
- Nutzen Sie weiche Zahnbürsten und spezielle Spüllösungen, um die Heilung zu fördern.